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Allgemein

Der FCG in Wünsdorf/Zossen

Zwischen der „Verbotenen Stadt“ und der Fahrrad-Draisine

Nach einer gewissen Vorbereitungszeit war es am 24. Oktober gegen 9:30 Uhr soweit: Ein paar FCGer trafen sich an der Fechthalle, um zu einer ehemaligen Militärsportschule nach Wünsdorf zu fahren. Gena hatte sich bereit erklärt zu fahren, mit ihm fuhren Francesca, Daniel, Jörg P., Marian Junior und der Autor selbst – Marian Moldenhauer. In eigenen Autos kamen Nadin (direkt aus Erkner, da der Umweg über die Prinzregentenstraße sich nicht gelohnt hätte) sowie Julius und Cristian.

Warum das Ganze?

Ein paar Wochen zuvor kam mein guter Freund und arte-Dokumentarfilmer Dag Freyer auf mich zu und erzählte mir von seinem aktuellen Projekt, der Dokumentation „Wer war Otello?“ Hierbei geht es unter anderem um den schwarzen Titelhelden Ot(h)ello selbst, aber auch um den jeweiligen Kontext in Großbritannien (Drama von Shakespeare) und Italien (Oper von Verdi), Kolonialismus, was die Exotik ferner Erdteile, das Profit- und Herrschaftsstreben und unvermeidbar Rassismus beinhaltet, aber auch Eifersucht und Neid.

Ein Teil der Dokumentation soll mit fechterischen Spielszenen dargestellt werden, weswegen Dag auf mich zukam und anfragte, ob der FCG dabei unterstützen könne. Kurze Nachfrage im Verein und in Null Komma Nichts waren neun Komparsen des FC Grunewald mit Begeisterung am Start.

Viel zu früh

Auch wenn man das (die Begeisterung) den Sechsen, die sich morgens um 9:30 Uhr an der Halle einfanden, nicht allen sofort anmerkte. Für die einen war es viel zu früh, manche sind keine Morgenmenschen, und Gena kam erst gegen Mitternacht am Tag davor aus Heidenheim vom Turnier wieder. Dennoch wurde sich mit unterschiedlich starker Beteiligung angeregt im Bus unterhalten, bis wir gut 45 Minuten später in Wünsdorf eintrafen. Schnell am Eingang zwei Unterschriften – was war das gerade genau? –, dann ging es in eine viel zu kühle Halle.

Aber der Fechtsaal und direkt gegenüber der Theatersaal waren allein für sich schon sehr beeindruckend! Schnell ein Corona-(Schnell-)Test machen, aufbauen, bald in die Fechtklamotten rein und alle nicht-Doubles konnten im Hintergrund fechten oder eine Lektion bei Gena bekommen, während Cristian und ich uns vorne vor der Kamera abmühten, ein halbwegs echtes Gefecht zu inszenieren.

Die Zeit verflog und bald (gute zwei Stunden später) hieß es schon, dass die Pizza für uns da sei – Mittagspause. Das überraschendste dabei: an dem schön sonnigen Herbsttag war es angenehm warm – und draußen viel wärmer als im Gebäude selbst! Also haben wir uns vor der Halle bei Sonnenschein und herbstlich-bunter Natur die Pizza einverleibt und bisherige Erlebnisse ausgetauscht. Danach bliebt noch etwas Zeit, um über das Gelände zu streifen und einen weiteren Teil der ehem. Militärschule zu erkunden.

Szenewechsel

Es folgte nach letzten Szenen der Abbau, woraufhin ein Teil von uns wieder zurück nach Berlin fuhr. Für uns war der Drehtag vorbei und Dag dankte uns herzlich. Er und die restliche Crew brauchte noch bis gut 22:00 Uhr, um selbst zurückfahren zu können.

Für alle Interessierten von uns hatte Julius aber noch eine Draisinenfahrt im nahegelegenen Zossen organisiert. Dank Corona blieben die Hebeldraisinen unter Verschluss, aber Nadin, Julius, Cristian, Jörg und ich setzten uns guten Mutes auf die Fahrrad-Draisinen und wir machten uns auf den 5km-langen Weg. Mit 20 Minuten Fahrzeit war die Strecke bis Mellensee viel zu kurz, aber für die 25km-lange Tagestour kamen wir einfach zu spät. Und mit einem Biergarten und einer Minigolfanlage bietet auch Mellensee den Teilnehmern der kurzen Tour etwas zu tun. Nach einem Erfrischungsgetränk ging es dann für uns auch schon zurück nach Zossen-Hauptbahnhof.

Finale

Nach vielen Sonnenstunden, frischer Luft und Bewegung auf dem „Rad“ oder in der Halle war es dann auch genug für einen Tag. Nadin fuhr zurück nach Erkner, der Rest nach Berlin. Den spätsommerlichen Herbsttag hatten wir gut ausgenutzt, uns über die verschiedenen Aktionen und das gut gelaunte Miteinander gefreut.

So war es insgesamt ein sehr gelungener Tag, wo wir uns unsererseits auch bei Dag für die Möglichkeit zur Teilnahme bedanken wollen. Jetzt sind wir nur noch gespannt auf den Dokumentarfilm selbst und wann die Premiere/Erstausstrahlung in 2022 stattfindet.

(Marian Moldenhauer)